Piranha Chur - UHC Dietlikon 7:6 (3:0, 2:3, 2:3)

Schweizer Spitzen-Unihockey im Doppelpack: während parallel Zug United die Red Ants im Pokal empfingen, reiste der UHC Dietlikon zu Piranha Chur nach Graubünden, um dort das direkte Duell um die Tabellenspitze der Swiss Mobiliar League auszufechten.
Diese Reise drohte zur Ernüchterung zur verkommen: nach gerade einmal 12:32 Minuten stand es bereits 3:0 für die Gastgeberinnen. Nach fünf Minuten hatte Natalie Stadelmann, die in einem Auftakt ohne großes Abtasten bereits die erste gute Chance nach wenigen Sekunden hatte, ihre Mannschaft nach einer tollen Vorlage von Sonja Putzi in Führung gebracht, zwei Minuten später folgte eine Szene, die irgendwie symptomatisch für dieses erste Drittel war: Dietlikon vergab freistehend vor dem Tor einen Konter, im direkten Gegenzug legte Flurina Marti auf Seraina Ulber auf, die auf 2:0 erhöhte. Danach folgte geradezu ein Dauerbeschuss auf Monika Schmid, die diesem standhalten konnte - und gerade als Dietlikon selber eine Serie von guten Chancen erarbeitete, traf Putzi mit ihrem Lupfer über Schmid zum 3:0 ins Herz der Kantonszürcherinnen (13.). Auch in Folge gab es Churer Dominanz pur, Tore wollten aber auch bei einer Strafzeit gegen die zu ernergisch mit dem Stock arbeitende Christine Zimmermann (14.) nicht mehr.
Sämtliche Pausenansprachen schienen ins sinnlose zu verkommen, als der Ball nach nur 1:09 Minute im zweiten Drittel erneut im Dietliker Tor zappelte: Ramona Ludwig hatte erfolgreich den langen Pfosten anvisiert. Zwar schien Dietlikon in Folge etwas mehr ins Spiel zurückzukommen, Tiltu Siltanen hatte aber nur in wenigen Situationen Schweißperlen von der Stirn zu wischen. So musste eine Einzelleistung her - und die war gleich richtig beeindruckend: in der 33. Minute tankte sich Simone Berner einmal durch die gesamte Defensive des Gegners und schloss erfolgreich ab - einen Assist konnte man da zwar nun wirklich nicht verteilen, aber wenigstens ein großes Fleiß-Sternchen. Als Zimmermann nur 26 Sekunden später mit einem Fernschuss auf 4:2 verkürzte, drohte Piranha zu wanken - doch Putzi schaffte erneute 37 Sekunden später ausgerechnet mit einem Konter das 5:2. Es war sicherlich die turbulentenste Phase des Spiels, denn Petra Weiss brauchte auch nur erneute 37 Sekunden, um den Abstand wieder auf zwei Tore zu verkürzen - bei einem Konter über die rechte Angriffsseite war sie einfach zu allein gelassen worden. Danach fielen zwar keine weiteren Tore mehr, doch irgendwie war Dietlikon nun wieder im Geschäft - und Piranha musste sich verwundert fragen lassen, wie es dazu hatte kommen können.
Auch das Schlussdrittel war nun nicht mehr unbedingt eine Partie für Menschen mit Herzerkrankungen: Violette Vögeli besorgte in der 45. Minute von rechts den Anschlusstreffer und auch die beiden darauf folgenden Treffer von Michelle Russi und Putzi (46./48.) brachten keine wirkliche Erleichterung für die Piranha-Fans. In der Schlussphase kam Dietlikon nochmal bedrohlich eng an die Gastgeberinnen heran: Rebecca Hermann läutete mit dem 7:5 im Nachschuss die heiße Schlussphase ein, in der 58. Minute musste Stadelmann für einen hohen Stock nicht nur auf die Strafbank, sondern verursachte noch etwas überraschend einen Strafschuss. Petra Weiss vergab diesen zwar, legte dann aber in Überzahl und mit sechs Feldspielern auf Hermann auf - als diese dann erfolgreich abschloss, waren noch 1:46 Spielminuten übrig. Am Ende reichte es aber nicht mehr, Chur gewann letztlich verdient, hätte sich aber fast das Leben gegen einen bravurös kämpfenden Gegner selber zu schwer gemacht.


  Piranha Chur   UHC Dietlikon
35 Tiitu Siltanen (TW) 29 Monika Schmid (TW)
94 Lara Heini (TW) 93 Samira Ryf (TW)
8 Adela Zulji 4 Ursina Hollenstein
10 Natalie Stadelmann 5 Marion Rittmeyer
12 Manuela Dominioni 6 Michelle Wiki
13 Sonja Putzi 8 Karin Güttinger
14 Mirca Anderegg 14 Fabienne Kuoni
16 Lorena Girelli 15 Violetta Vögeli
18 Michelle Russi 16 Samantha Bickel
19 Isabelle Fausch 17 Evelyne Ackermann
21 Simona Streiff 23 Christine Zimmermann
22 Seraina Ulber 27 Simone Berner
23 Nadine Handl 32 Celine Chalverat
24 Flurina Marti 37 Andrea Streiff
26 Tiia Ukkonen 71 Rebecca Hermann
27 Ramona Ludwig 86 Petra Weiss
28 Saskia Beer 88 Jennifer Meier
61 Katrin Zwinggi    
88 Tanja Kornberger