EHC Troisdorf Dynamite - Herner EG 4:7 (1:5, 2:2, 1:0)

Eishockey im Rhein-Sieg-Kreis hat eine eine eher wechselhafte Geschichte - so ist es auch bezeichnend, dass ich den Icedome in Troisdorf - Kriegsdorf noch aus Zeiten kenne, in der die Eisfläche in eine Kartbahn umgewandelt war. Inzwischen sind aber die Kufenflitzer wieder in die Halle eingezogen - und am 7.1.2007 konnten die heimischen Dynamite mit dem Spiel gegen Herne den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern: den Einzug in die Aufstiegsrunde zur Oberliga. Die Dynamite waren hier zwar sicherlich in den meisten Spielen Außenseitern - dies schafft aber die Möglichkeit, in jeder Partie befreit aufzuspielen.
Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn waren die Parkplätze rund um den Rotter See in Troisdorf-Kriegsdorf sehr gut gefüllt - ehrlicherweise muss man aber sagen, dass das Kennzeichen "HER" und weitere Fahrzeuge aus dem Ruhrgebiet deutlich vertreten waren. Die Fans der "Blizzards" wurden auch sehr schnell für die Anreise belohnt: Troisdorf begann nervös, der Torhüter der Gastgeber wirkte etwas glücklos, so stand es nach gut vier Minuten bereits 2:0 für die Gäste. Kurz darauf waren die Troisdorfer fast zwei Minuten in Zweimann-Überzahl - doch anstatt nun sich im Spiel zurückzumelden, gönnte man dem Gast einen Konter über links, der sehenswert zum 0:3 abgeschlossen wurde. Troisdorf wirkte nun deutlich geschockt, Herne traf in Folge noch zweimal in Überzahl (12./15.) und kontrollierte die Partie sicher. So war es auch etwas überraschend, dass die Dynamite drei Minuten vor der Sirene wenigstens einen Treffer erzielen konnte. Herne brachte die 5:1-Führung nun in die Pause.
Mussten sich die Gastgeber im ersten Abschnitt schon die Frage gefallen lassen, was man mit dieser Leistung in einer Aufstiegsrunde suchen wolle, kam im zweiten Abschnitt eine vollkommen andere Mannschaft in weiss-orange aus der Kabine. Troisdorf war bemüht, hatte deutlich mehr Spielanteile als im ersten Drittel - und auch wenn Herne vielleicht noch einen Tick überlegen schien, konnte man nun keineswegs mehr von einem Klassenunterschied sprechen. So begannen die Gastgeber mit neuem Torhüter gefällig - und konnten einem schon etwas leid tun, als sie in der 29. Minute in Unterzahl erneut einen Gegentreffer kassierten. Kurz darauf gab es eine kleine Keilerei vor dem Herner Tor, welche eine Überzahl des EHC zur Folge hatte. Diesesmal nutzten die Gastgeber ihr Powerplay, auch wenn das 2:6 eher kosmetischen Charakter zu haben schien. Doch als in der 33. Minute Troisdorf eine Zweimann-Überzahl zum 3:6 nutzte, keimten kleine Hoffnungen aus. Die Gäste, die in den Minuten zuvor plötzlich etwas nervös wirkten, konnten aber bei einer Auszeit sich wieder deutlich beruhigen. Troisdorf hatte an diesem Tage einfach nicht genug Fortune, um das Spiel noch einmal offen zu gestalten - bezeichnend dafür, dass die Gastgeber dreißig Sekunden vor Schluss noch ein Tor kassierten. Nichtsdestotrotz überzeugten die Rheinländer und konnten verdient ein ausgeglichenes Drittelergebnis holen.
Im Schlussabschnitt wirkten die Troisdorfer sogar etwas besser als die Gäste, so dass das 4:7 in der 55. Minute absolut verdient war. Doch dieses Tor kam zu spät, zumal zwei weitere Überzahlspiele nicht genutzt werden konnten. Mit einem ausgeglichenen und einem "gewonnenen" Drittel konnten die Aufstiegsrunden-Debütanten aber letztlich absolut gefallen, Herne zeigte die konstantere und bessere Leistung und verdiente die ersten Punkte in der Aufstiegsrunde.